DIB informiert – Gesunde Bienen brauchen bunte Vielfalt

Gesunde Bienen brauchen bunte Vielfalt
Bestäuber brauchen unsere Hilfe –  ein Faltblatt des DIB informiert

Die Nahrungs- und Lebensbedingungen haben sich für alle Blüten besuchenden Insekten in den letzten Jahren verschlechtert. Mit der voranschreitenden Kultivierung der Landschaft und der intensiven monotonen landwirtschaftlichen Nutzung ist ein Rückgang der Vielfalt an Nektar und Pollen spendenden Pflanzen verbunden.

Gesunde Bienen ?

Gesunde Bienen ?

Für Honigbienen und spezialisierte Wildbienen fehlen nach einem reichlichen Angebot im Frühjahr, z. B. durch Obstblüte und Rapsanbau, vor allem im Spätsommer Nahrungsquellen. Dies ist jedoch die wichtigste Zeit für ein Bienenvolk, um mit gesunden, widerstandsfähigen Bienen den kommenden Winter zu überstehen.
Auf Äckern, öffentlichen Flächen, aber auch in privaten Gärten blüht es immer weniger. Ein stabiles und reichhaltiges Nahrungsangebot vom Frühjahr bis zum Herbst für Blüten besuchende Insekten fehlt – das muss sich ändern! Und dabei kann jeder helfen!
Überall gibt es Potentiale dafür. Und manche Maßnahme für eine blütenreiche Landschaft spart obendrein Arbeitskraft und Kosten.
Bunte Vielfalt bringt nicht nur Nahrung für Bienen und andere Insekten. Denn geht es den Blütenbestäubern gut, verbessern sich gleichzeitig die Lebensbedingungen vieler anderer Tierarten.
Und bunte Vielfalt trägt auch zur Ästhetik und damit zum Wohlbefinden des Menschen bei.
Schon gewusst?
Ein Bienenvolk benötigt 30 – 50 kg Pollen
pro Jahr.
Negative Folgen von Pollenmangel sind:
– Brutkannibalismus
– Mangel an Robustheit
– Schwächung der Immunkompetenz
– verminderte Lebensdauer

 

 

 

 

 

Grüne Wüste – oder kann die Landwirtschaft Bienen etwas bieten?

DIB - gesunde Bienen

DIB- gesunde Bienen brauchen bunte Vielfalt

 

Auch Obst-, Weinbau und Fortwirtschaft können Bienen helfen
Seit Jahren verändert sich unsere Kulturlandschaft. Es findet eine dramatische Umnutzung statt, die noch nie so abträglich für Mensch und Natur sowie für Raum und Umwelt war. Dabei gibt es auf landwirtschaftlich genutzten Flächen vielfältige Möglichkeiten, etwas für Biene & Co. zu tun:
– blühende Raine und Ackerrandstreifen ohne Düngemittel
– Zwischenfruchtanbau mit Phacelia, Senf, Buchweizen oder Perserklee
– Einsaat breiter Saum- und Pufferstreifen mit Blühmischungen
– vernetzte Blühflächen mit geeigneten mehrjährigen Blühpflanzen (auch Schutz- und Rückzugsgebiet anderer Tiere)
– Anbau blühender Pflanzen zur Energiegewinnung – Anbau von Leguminosen als Hauptfrucht
– insektenfreundliche Nutzung von Rest-(Eh-da-)Flächen
– Erhalt artenreicher Brachflächen
– Erhalt und Pflege kräuterreicher Wiesen und Weiden
– Blüh- und Schonstreifen in Dauergrünland im Wechsel mähen
– Senkung der Mähfrequenz auf wenig ertragreichen Wiesen
– blütenreiche Säume an beweidetem Grünland abzäunen
– Erhalt/Pflege von Landschaftselementen wie Gehölzen, Knicks und Magerrasen
– Lebensräume im Hofbereich schaffen (Hecken, Blühflächen)

Auch Obst-,Weinbau und Forstwirtschaft können Bienen helfen
Eine abwechslungsreiche Land- und Forstwirtschaft ist nicht nur für die Tierwelt vorteilhaft. Auch der Mensch profitiert von der Artenvielfalt in der Natur. Der Einsatz von weniger Pflanzenschutzmitteln dient der Gesunderhaltung der Tierwelt, insbesondere den Blüten besuchenden Insekten.
– Blühpflanzen auf Obstplantagen/Weinbergen nicht abmähen
– Angebote vor allem nach der Obstblüte schaffen
– Erhalt und Pflege von Streuobstwiesen
– keine monotonen Nadelwälder
– Schaffung von Blühflächen an Waldwegen und offenen Bereichen
Weitere Informationen zum Thema unter:
http://www.deutscherimkerbund.de/userfiles/Bienen_ Bestaeubung/Saatgutherstelle_2014.pdf
http://www.bluehende-landschaft.de/nbl/nbl.handlungs empfehlungen/index.html
http://www.deutscherimkerbund.de/userfiles/d9wnloads/ positionen/PositionspapierJmkerei_LW_72dpi.pdf
http://www.ml.niedersachsen.de/portal/live.php? navigationjd=27751&article_id=103001&_psmand=7
http://mediathek.fnr.de/broschuren/bioenergie/ energiepflanzen/bienenfreundliche-energiepflanzen.html

Öffentliches Bunt statt Grün im kommunalen Bereich

Unsere Gärten - praktisch und gut ?

Unsere Gärten – praktisch und gut ?

 

 

 

 

 

 

 

 

Immer noch sind viele Kommunalverwaltungen der Meinung, dass „Grün“-Anlagen den geringsten Pflege- und Kostenaufwand bedeuten. Dabei gibt es viele Flächen, die ohne finanziellen Mehr- und teils auch mit weniger Arbeitsaufwand durchgängig von März bis Oktober bienenfreundlich gestaltet werden könnten.
– Auswahl bienenfreundlicher, heimischer Pflanzen und Saatmischungen als Straßenbegleitgrün, in Parks und Friedhöfen
– bienenfreundliche heimische Gehölze für Alleen
– Blühflächen statt Zierrasen anlegen
– Grünflächen zumindest teilweise extensiv mähen
– Zwischennutzung urbaner Brachflächen (auch als Nistmöglichkeiten für Wildbienen)
– Einsatz zertifizierter Wildpflanzensaatgutmischungen
– blühendes Bunt auf Verkehrsinseln und Straßenrändern
– Dachbegrünung von öffentlichen Gebäuden – eine bienenfreundliche Ausgleichfläche auch im privaten Bereich
– Rand- und Blühstreifen, Obstbaumpflanzung an Wirtschaftswegen oder Anlage von Streuobstwiesen als Kompensationsmaßnahmen für Straßenbauprojekte
-Aufwertung von Klein- und Fließgewässern durch blühende Gewässerrandstreifen

Unsere Gärten -praktisch und gut?

Ein „aufgeräumter“ Garten zerstört Lebensräume für Insekten. Mit einer gezielt bienenfreundlichen Gestaltung, auch auf Terrassen und Baikonen, helfen Sie meist ohne größeren Arbeitsaufwand mit, die Lebensbedingungen Blüten bestäubender Insekten zu verbessern und werden mit einem Blüten-„Mehr“ belohnt.
-Auswahl bienenfreundlicher Pflanzen und Saatmischungen
– nur ungefüllte Blüten verwenden
– artenreiche Blumenwiese statt grünen Zierrasen anlegen -Aufstellen von Nistmöglichkeiten für Wildbienen
– blühende Hecken für Grundstücksbegrenzungen nutzen
Informationen für Kommunen und Hobbygärtner gibt’s bei:
www.deutscherimkerbund.de/userfiles/Bienen_Bestaeubung/ Saatgutherstelle_2014.pdf
www.bluehende-landschaft.de/nbl/nbl.handlungsempfehlungen/ index.html
www.bmel.de/DE/Tier/Nutztierhaltung/Bienen/_texte/Bienen-App.html
www.essbare-stadt.de/konzept/index.php, www.fll.de www.naturgarten.org/, www.blumenstadt.eu www.lwg.bayern.de/bienen/natur_umwelt/084215/index.php www.die-honigmacher.de/kurs2, www.dachgaertnerverband.de www.olerum.de/pflanzen/bienenpflanzen www,wildbienen.info, www.wildbienen.de, www.wildbienen.com
Honigbienen – eine wirtschaftliche Größe
Rund 85 % der landwirtschaftlichen Erträge in Deutschland sind von der Bestäubung der Honigbiene abhängig.
Bestäubung in Zahlen:
> Rund 80 % der 2.000 – 3.000 heimischen Nutz-und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen.
>  Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache. Das sind rund 2 Milliarden Euro jährlich in Deutschland, 14,4 Milliarden Euro europa- und 70 Milliarden US-Dollar weltweit.
> Honigbienen sind neben Rind und Schwein eines der drei wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztiere.
> Erträge und Qualitätsmerkmale wie Gewicht, Gestalt, Zucker-Säure-Gehalt, Keimkraft, Fruchtbarkeit und Lagerfähigkeit werden bei Obst und Gemüse deutlich gesteigert.
Einfluss der Bienenbestäubung auf den Ertrag:
% Ertrag
(Dr. J. Radtke, Hohen Neuendorf, nach Prof. Dr. G. Pritsch „Bienenweide“ 2007)
Imkerei = Einsatz für eine intakte Natur
Die Imkerei ist Teil einer jahrtausendealten Tradition Europas. Bienen sichern nicht nur einen Großteil unserer Nahrungsmittel, sondern erhalten vor allem die Vielfalt in der Natur.
Derzeit betreuen über 110.000 Imkerinnen und Imker in Deutschland über eine dreiviertel Million Bienenvölker. Mit ihrer Arbeit tragen sie maßgeblich zum Überleben der Flora bei, sorgen für gute Erträge in der Landwirtschaft und im Obstbau und setzen sich für den Schutz der Wildbienen ein.
Der Deutsche Imkerbund mit seinen rund 97.400 Mitgliedern (Stand 31.12.2014) ist der größte Imkerverband Europas. Seit über 100 Jahren vertritt er die Interessen der deutschen Imkereien. Er setzt sich wesentlich für eine Verbesserung der Trachtsituation von allen Blüten besuchenden Insekten ein.
Seit 2008 steigt die Zahl der Imkerinnen und Imker bundesweit an.
Somit leisten immer mehr Menschen einen
wesentlichen Beitrag zum Schutz und Erhalt der
Biodiversität – und dies kostenlos!
Imkerei ist eine interessante und nützliche Aufgabe, mit
der sich auch gute wirtschaftliche Ergebnisse erzielen
lassen.
Sind Sie neugierig geworden?
Dann melden Sie sich bei uns:
Deutscher Imkerbund e. V.
Villiper Hauptstraße 3
53343 Wachtberg
Tel. 0228/932920
E-Mail:
deutscherimkerbund@t-online.de
Oder besuchen Sie uns im Internet
unter:
www.deutscherimkerbund.de                   t
(Wir danken Friedrich-Wilhelm Brinkmann, dem Netzwerk Blühende Landschaft, Dr. J. Radtke, der Stadt Mössingen für das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.)