Nun liegt die Frucht unserer Bemühungen endlich vor – der 1. Abzug nach einmaliger Filtrierung, moderat geschwefelt und in lichtgeschützer Flasche abgefüllt, wartet auf seine Liebhaber – im Ramen der Vereinshauptversammlung a, 4.2.2016 wird eine Verkostung angeboten.
Grundlagen:
Honig allein gärt nicht, weil die Zuckerkonzentration zu hoch ist. Sie liegt bei etwa 78-80%
In 1 kg Honig befinden sich also 780 – 800 Gramm Zucker. der Rest besteht überwiegend aus Wasser.
Nach der Verdünnung mit Wasser auf etwa 30% Zuckergehalt kann eine Gärung optimal vorgenommen werden. Es können bis zu 17% Vol. Alkohol entstehen.
Honigwein gärt langsamer als andere Fruchtweine un d der Endalkoholgehalt liegt meist niedriger- etwa bei 12-14% .
Während für gewerbliche Honigweinbereiter ein vorgeschriebenes Ausmischungsverhältnis von 1 Teil Honig mit 2 Teilen Wasser eingehalten werden muss, ist für den Hausweinbereiter ein wesentlich erweitertes Ausmischungsverhältnis von 1:3 möglich.
Die Vergärung ist dabei einfacher; diese Weine gären meist vollkommen durch und man kann zur späteren Nachsüßung – je nach Gusto – wieder Honig verwenden.
Goldene Regel:
Beim Honigwein gilt: Je besser das Ausgangsmaterial ( = milder Honig) und je weicher das Wasser, desto besser ist der spätere Wein.
Meine bewährte Rezeptur sieht so aus:
Mann/Frau nehme für 10 L :
3 kg Bienenhonig
1 Liter Apfelsaft, naturtrüb
7 Liter Wasser
4 Gramm Hefenährsalz
40 Gramm Milchsäure ( 80%)
10 Gramm Weizenmehl
1 Kultur Reinzuchthefe . Ich bevorzuge Kitzingern Portwein oder Sherry-Rasse)
Tipps+ Tricks:
Damit der Honig sich besser mit dem Wasser vermischt, sollen beide Bestandteile auf ca. 50 Grad Celsius erwärmt werden.
NACH der Abkühlung auf ca. 20 Grad C wird Reinzuchthefe, Nährsalz und Milchsäure dazugegeben.
Mit dem Zusatz von 1 Liter naturtrübem Apfelsaft oder frischem Federweißen kommt die Gärung gut in Gang.
Das Gärgefaß sollte 10% freien Steigraum behalten.
Die Vergärung sollte bei gleichbleibender niedriger Zimmertemperatur ( ~16 Grad) ca . 8 Wochen in Anspruch nehmen.
Gegen Ende der Garung 1 mal täglich schütteln.
Nach vollständigem Gärende kühl stellen und mit 1g Kaliumpyrosulfit auf 10 l schwefeln. Nur bei Verzehr innerhalb ca 3 Monaten ist das entbehrlich !
Legt man Wert auf geklärten Wein und hat nicht viel Zeit, sollte mit KIESELSOL – ca. 10-40 Gramm auf 10 Liter – ein eschöne Klärung erreicht werden.
Das werden wir nicht anwenden; uns reicht eine einfache „Melitta“-Filterung.
Viel Erfolg.