Am 21.8.2023 wurde die amerikanische Faulbrut in Barnstorf, Ortsteil Walsen amtlich durch den zuständigen Veterinär Dr. Roloff nach Prüfung des Imkerstandes festgestellt.
Hier eine Streichholzprobe , die einige Tage zuvor mit unserem Vereinsvorsitzenden Peter Wagner gemacht wurde.
Zur Vorgeschichte des Falles.
Im Frühjahr wurde im Rahmen einer Ausstellung eines Bienengesundheitszeugnisses eine leichte Besproung mit AFB-Sporen bei einem Imker im gleichen Ortsteil Walsen in Barnstorf festgestellt.
Diese Analyseergebnisse wurden erst sehr spät – offenbar im Juli – bekannt und daraufhin in Absprache mit Veterinäramt und Imkerverein eine Gesamtbeprobung aller im Umkreis Walsen bekannten Bienenvölker vereinbart.
Nach Auswertung dieser Proben wurde ein Bienenstand in der Nähe des im Mai bekannten schwach besporten Standes als einzige aktuelle Quelle identifiziert. Dazu machte Peter Wagner mit dem Imker in genau 1 von 6 Völkern einen Verdachtsfall aus, bei dem das obige Foto entstand.
Überraschend für den betroffenen Imker: genau dieses nun betroffene Volk hatte er zwischen dem 10. und 12. Mai 2023 eingefangen und in komplett neuer Beute, neuen Rähmchen und neuen Mittelwänden aufgezogen !
Das lässt nun den Schluss zu, daß „der Patient 0“, die ursprüngliche Quelle möglicherweise noch exisitieren muss, da der besporte Schwarm eben ein Teil eines ursprünglichen Biens war.
Daher wurde noch einmal eine Probe aller bekannten Stände/Völker gezogen, die zur Zeit noch in Celle ansalysiert werden.
In Anbetracht dieser Umstände und des abgegrenzt schwach-bis mittelstark befallen Volkes wurde eine Tötung ( Abschwefelung) des einzelnen Volkes angeordnet mit gleichzeitiger Vernichtung der Waben und Ausflämmen der Beutenteile.
Ausblick:
Rechtzeitig vor der Winterruhe wird eine erneute Futterkranzprobe aller bisher beprobten Stände/völker gezogen. Im bestmöglichjen Fall kann dann vermutlich die Aufhebung des Sperrbezirkes zum nächsten Frühjahr erfolgen.
Rückblick und Anregung zur Diskussion
Der betroffene Imker fragt sich, ob er wie bisher bedenkenlos Schwärme aufnehmen sollte und wie konsequent die Futterkranzproben zur Bienengesundheit gehandhabt werden sollten.
Hier die amtliche Meldung auf diepholz.de:
Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut
Am 21.08.2023 wurde in einem Bienenstand in der Samtgemeinde Barnstorf der Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut amtlich festgestellt. Der Landkreis Diepholz hat einen Sperrbezirk rund um den Ausbruchsort ausgewiesen, um eine weitere Verbreitung der Bienenseuche zu verhindern.
Die Tierseuche ist nicht auf den Menschen übertragbar. Der Honig kann weiterhin bedenkenlos verzehrt werden.
Die Allgemeinverfügung ist unter www.diepholz.de einzusehen und gilt ab dem 23.08.2023. Dort ist auch eine Übersichtskarte der eingerichteten Restriktionszone hinterlegt.
Danach gilt insbesondere ein Verbot des Entfernens beweglicher Bienenbestände von ihrem Standort innerhalb des Sperrbezirks. Ebenso dürfen keine Bienenvölker oder Bienen in den Sperrbezirk verbracht werden.
Weitere Informationen hierzu können beim Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises erfragt werden.