Crowdfunding-Projekt Pollenanalyse gestartet

Wie „effektiv“ sind Blühflächen – der Check

Imkerverein Diepholz und Umgegend von 1898 ( Peter Wagner)
Projektort : Barnstorf

Worum geht es in diesem Projekt?

Öffentliche und private Blühflächen werden verstärkt angelegt. Aber wirkt sich das auch wirklich positiv aus? Angeleitete fundierte Untersuchungen sollen hier Klarheit schaffen – nicht nur für Schüler

Warum sollte dieses Projekt unterstützt werden?

Wir wollen nicht nur vermuten, dass wir das Richtige tun – wir wollen es auch überprüfen. Dazu muss man die erzielten Effekte – in diesem Fall aus der Anlage von „Insektenweide“ – messbar machen. Interessierten Bürgern und vor allem jungen Menschen kann durch eigenes Tun erfahrbar gemacht werden, wie sich Umweltmaßnahmen auswirken. Wir versprechen uns davon eine tiefere Erkenntnis für alle Interessierten über die Zusammenhänge in Natur und Umwelt – vielleicht ergeben sich sogar Anregungen für berufliche Tätigkeiten. Positive Ergebnisse würden starke Argumente für ein Weiterverfolgen des Projekts „mehr Blüten in der Landschaft“ liefern, die durch ein öffentliches Echo vervielfältigt weiter wirken. Die Bestätigung, dass der Einsatz für Blühflächen sich wirklich lohnt, könnte zu einem allgemeinen Umdenken im Interesse einer vielfältigeren Pflanzenwelt beitragen.

project

Foto: AWG ©

Die Projektseite der AWG mit dem vollständigen Artikel finden Sie unter

http://awg-bewegt.de/project/wie-effektiv-sind-blhflchen—der-check

Der Artikel aus dem Diepholzer Kreisblatt zum Projekt veröffentlichen wir mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Imkerverein Diepholz kooperiert mit BUEZ Barnstorf


Die Mikroskope für die Pollenanalyse und Bestimmungsbücher sind im BUEZ bereits vorhanden; von links: Werner Kober, Oliver Nixdorf und Peter Wagner.

Die Mikroskope für die Pollenanalyse und Bestimmungsbücher sind im BUEZ bereits vorhanden; von links: Werner Kober, Oliver Nixdorf und Peter Wagner. 
Foto: Scholz

Foto: Scholz © –

Barnstorf – Eine bunte Blumenwiese am Feldrand. Ein Paradies für Insekten. Ein Ort voller Nektar für die Bienen. Doch stimmt das eigentlich? Sind Blühstreifen wirklich ein Schlaraffenland für Insekten oder einfach nur schön anzusehen? Mit dieser Frage soll sich ein Projekt des Imkervereins Diepholz in Kooperation mit dem Barnstorfer Umwelt-Erlebnis-Zentrum (BUEZ) beschäftigen. Das Projekt ist Teil des auf 60 Tage begrenzten Crowdfunding-Programms der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) in Bassum. Für die Realisierung fehlen noch einige Spenden.

Angefangen hat alles mit der Idee von Peter Wagner, dem Vorsitzenden des Imkervereines Diepholz: „Für unsere Bienen ist das Finden von ausreichend Nektar für die Honigproduktion besonders wichtig und darum haben wir überlegt, weitere Blühstreifen in der Region anzulegen.“ Im Gespräch mit seinem Imkerkollegen Werner Kober und dem ehrenamtlichen Zentrumsleiter des BUEZ, Oliver Nixdorf, stellte sich die Frage, ob Blühflächen wirklich immer so ergiebig für die Insekten sind, wie viele gerne glauben. Dem Eydelstedter Werner Kober ist das vor seiner eigenen Haustür aufgefallen: „Im vergangenen Jahr hatte ich auf dem Feld neben unserem Garten etliche Kornblumen, also dachte ich, es wird ordentlich Honig geben. Doch schlussendlich war kaum Kornblumenhonig im Eimer beim Honigschleudern.“ Diesen hätte Kober direkt erkannt, da er eine leicht grünliche Farbe gehabt hätte. Von einem ähnlichen Phänomen berichtet Wagner: Er habe an einem großen Sonnenblumenfeld angehalten mit dem Gedanken, dass sich dort viele Insekten tummeln würden. Doch bei näherer Betrachtung musste Wagner feststellen, dass kein einziges Insekt sich auf den Blumen befand. Diese Feststellungen brachten die Imker zum Nachdenken. Sie wandten sich an den Biologen Oliver Nixdorf, der vorschlug, die Vermutungen wissenschaftlich zu überprüfen.

Schon seit mehreren Jahren kooperiert der Imkerverein Diepholz mit dem BUEZ, da die Imker auf dem Gelände einen Lehrbienenstand betreiben. Gemeinsam entwickelten Wagner, Kober und Nixdorf ein Projekt, bei dem sie über den Honig herausfinden wollen, welche Arten von Blühpflanzen die Bienen angeflogen haben. Darüber könne man laut Nixdorf Rückschlüsse ziehen, ob die Bienen wirklich die Blühstreifen nutzen.

Bei dem Verfahren wird der Honig stark verdünnt mit Wasser, die größeren festen Bestandteile werden herauszentrifugiert. Dann wird eine Probe entnommen und zur besseren Untersuchung noch angefärbt. Mithilfe eines Mikroskops ist im Abgleich mit einem Pollenbestimmungsbuch die Artenbestimmung möglich. „Da die Bienen zur Nektarsuche nur gut einen Kilometer weit fliegen, könnten wir genau sehen, welche Pflanzen sie auf dem Gelände des BUEZ angeflogen haben“, erklärt Peter Wagner. Dort gibt es schon seit einigen Jahren mehrere Blühstreifen, sodass die Untersuchung auch einen Nachweis bringen kann, ob diese angeflogen werden und damit wirklich nutzbringend für die Insekten sind.

Durch das Crowdfunding-Projekt der AWG könnte diese Forschung finanziert werden. „Wir haben die entsprechenden Mikroskope und Bestimmungsbücher“, sagt Oliver Nixdorf. Zur Realisierung bräuchten sie noch eine Zentrifuge, eine Kamera für das Mikroskop sowie etwas Labormaterial. Insgesamt beläuft der Kostenrahmen sich auf 1 850 Euro. Die Idee des Crowdfunding (Schwarmfinanzierung) ist, dass durch viele kleine Spenden ein großes Projekt finanziert wird. Das Vorhaben des Imkervereins und des BUEZ verspreche Gewinn für beide Seiten: „Die Imker haben die Möglichkeit, ihren Honig auf Sortenreinheit zusätzlich testen zu lassen“, erklärt Werner Kober. Für das Zentrum bringe das Projekt gleich mehrere Vorteile, berichtet dessen Leiter Oliver Nixdorf. Zum einen habe das BUEZ so die Möglichkeit, sein Angebot als außerschulischer Lernort zu erweitern. Daraus resultiere ein Beitrag zur Bestandssicherung für die Zukunft der Einrichtung. „Für die Barnstorfer liefert das Projekt einen Überblick über die heimische Flora und ist eine gute Möglichkeit, regionales Engagement zu zeigen“, sagt Oliver Nixdorf. Schlussendlich gebe es aber auch Klarheit über den Nutzen von Blühstreifen und Hinweise für den künftigen Umgang mit dem Ökosystem.

Spenden

Spenden für das Crowdfunding-Projekt sind über die Internetseite www.awg-bewegt.de möglich. Neben dem vorgestellten Projekt gibt es dort auch Informationen zu weiteren. Auch kleine Spenden helfen, betonen die Organisatoren.

Von Jan Scholz

Projekt Pollenanalyse

Von dem kommunalen Entsorgungsbetrieb AWG wurde unser Verein kontaktet, ob wir nicht ein unterstützenswertes Projekt aus dem Bereich Biene und Umwelt hätten, für das auf ihrer neuen crowd-funding Plattform geworben werden kann (crowd-funding ist das Sammeln von vielen Einzelbeträgen zur Finanzierung von größeren Vorhaben).

Zuerst dachte ich an eine weitere Streuobstwiese oder einen weiteren Blühstreifen, aber im Gespräch mit Dr O. Nixdorf vom BUEZ in Barnstorf kamen wir darauf, statt dessen zu versuchen, noch einen Schritt weiter zu gehen.

Die Beschreibung des Projekts Pollenanalyse findet Ihr auf der Seite:   www.awg-bewegt.de

Räumlichkeiten, Mikroskope, das Pollenbestimmungsbuch der Celler Landesanstalt und notwendiges Fachwissen sind bereits vorhanden. Falls das Geld zusammen kommen sollte (was keineswegs sicher ist), gäbe es über den dargestellten Zweck hinaus auch noch die Option, eigenen Honig kostengünstig einer Sorten- oder Zusammensetzungsuntersuchung zu unterziehen. Vor diesem Hintergrund möge jede/r einmal erwägen, ob er/sie einen kleinen Beitrag beisteuern mag. Wenn die Summe nicht zusammenkommt, wird das Geld zurückerstattet, es besteht also kein Verlustrisiko. Wenn Ihr das Projekt gut findet, macht es bitte in Euerem Bekanntenkreis usw. publik (incl. Spendenaufruf!), denn die 60 Tage Laufzeit sind schnell vorbei und dann will die AWG auf dieser Internet-Seite andere Projekte fördern.

Peter Wagner

Nur noch eine Frage der Zeit: der kleine Beutenkäfer auf dem Weg über die Alpen ?

Der Deutsche Imkerbund warnt nun ganz offiziell vor Bienenimporten  z.B.  aus Italien;

im SPIEGEL war bereits Anfang März eine ähnliche Meldung aus den deutschen Imkerverbänden  verbreitet worden

D.I.B. warnt vor Bienenimporten
Wir weisen daher vorsorglich wieder im besonderen Maße auf die Gefahren von Bienenimporten hin.
Es ist hinsichtlich der Einschleppungsgefahr von Krankheiten und Parasiten äußerst
fahrlässig, verantwortungslos und nicht zielführend, Bienenmaterial aus anderen Ländern nach Deutschland einzuführen.
Bienenimporte besitzen außerdem immer das Risiko, den hiesigen klimatischen Bedingungen nicht angepasst zu sein
und nicht die Ansprüche in Bezug auf Friedfertigkeit oder Sanftmut zu erfüllen.
Grundsätzlich ist die Einfuhr von Bienen mit den entsprechenden Bescheinigungen zwar
erlaubt, fachlich aber nicht zu befürworten.
Eine besondere Verantwortung obliegt dabei auch den Vereinsvorständen.
Wir bitten diese, ihre Mitglieder eindringlich auf diese Sachverhalte hinzuweisen.
Letztendlich steht jeder Imker selbst in der Verantwortung, mit eigenen Mitteln Verluste
auszugleichen, ehe er Bienenmaterial von außen und aus unbekannten Quellen, wie z. B. aus dem Internet,bezieht.
Vielmehr sollte er bereit sein,seine Völker zu vermehren, auch wenn dies kurzfristig zu Lasten des Honigertrages geht.
 
Kontakt: Petra Friedrich,
dib.presse@t-online.de, Tel. 0228/9329218 o. 0163/2732547