Am Samstag, dem 11.6. fand sich ein kleiner Kreis von Interessierten im Barnstorfer BUEZ zu einem Einführungstreffen zum Thema Pollenanalyse aus imkerlicher Sicht statt.
Von 10 bis 12 Uhr zeigte der Biologe und wissenschaftlicher Berater des BUEZ Dr. Oliver Nixdorf den Teilnehmern die ersten Schritte zur Pollenanalyse im Honig bzw. Futterwabe.
Palynologie ist die wissenschaftliche Bezeichnung der Pollenanalyse wie auf WIKIPEDIA nachzulesen ist.
Etymologisch ist es die „Lehre vom ausgestreuten Staub“, hier dem Blütenstaub, wissenschaftlich „Pollen“.
Die Melissopalynologie als Teilgebiet der Palynologie ist die Untersuchung von Pollen, die aus Honig stammen. Im weiteren Sinne beinhaltet sie auch die Untersuchung der Herkunft dieser Pollen.
Durch Analysieren der Pollen in einer Honigprobe ist es möglich, das geografische Herkunftsgebiet und die dort vorkommenden Pflanzen, die von den Bienen besucht wurden, einzugrenzen oder zu bestimmen. Die Pollenanalyse erfolgt durch Mikroskopie des durch Zentrifugation gewonnenen Sediments der Festkörper, die sich in einer wässrigen Honiglösung befinden. Für eine erste Übersicht genügt nach adäquater Präparation des Sediments häufig eine 160fache Vergrößerung. Detaillierte Aussagen erfordern jedoch bis zu 450fache Vergrößerungen. Ein Standardwerk der Pollenanalyse wurde bereits 1935 von Enoch Zander, seinerzeit Direktor der Bayerischen Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen, herausgegeben.
Diese Information wird für den Nachweis einer bestimmten Herkunft eines bestimmten Honigs benötigt. Honig von einer vorherrschenden Pflanzenart ist geschmacklich differenziert und deshalb oft wertvoller als „Tausendblütenhonig“, der aus Nektar unterschiedlicher Pflanzenarten gesammelt wurde. Auch die Herkunftsregion beeinflusst den Verkaufspreis. Importhonige aus Billiglohnländern sind preiswerter als heimische Honige.
Melissopalynologie dient also dem Aufspüren illegalen Umetikettierens oder falscher Herkunftsangaben (um billigen Honig teurer verkaufen zu können).
Seit 2004 ist die Melissopalynologie nicht mehr zur Herkunftsbestimmung auf alle Honige anwendbar, da auch ein so genannter „Gefilterter Honig“ zum Verkauf angeboten werden darf, siehe Honigverordnung. Hierbei handelt es sich fast ausschließlich um Importe großer Vermarkter, die durch die Filterung eine frühzeitige Kristallisation von flüssig angebotenem Honig („Honig in der Ketchupflasche“) verhindern wollen.
Von der Herstellung/ Präparierung der Honig- bzw. Pollenprobe im Laborraum bis zur lichtmikroskopischen Untersuchung ist große Sorgfalt geboten damit eine sichere Bestimmung der Pollenart möglich ist.
Wenn Probe und Mikroskop optimal eingerichtet sind, können mit einem digitalen Kameraaufsatz Fotos auf PC/Laptop gespeichert und zur späteren Analyse aufbewahrt werden.
Am Ende des kleinen Workshops wurde beschlossen einen kleinen Arbeitskreis zu bilden, der nach Absprache Zugang im BUIEZ zu Laborgeräten und Mikroskopen erhält um eigenständig Pollenbestimmungen vornehmen zu können.
Einig waren sich alle TeilnehmerInnen, daß es viel Zeit und Erfahrung bei der Bestimmung von Honigpollen und damit der richtigen Sortendeklaration durch den Imker bedarf.