Buchtipp: Die Intelligenz der Bienen

Die Intelligenz der Bienen – von Randolf Menzel, FU Berlin

Bienen nutzen, wie Vögel und Schmetterlinge, einen Sonnenkompass zur Navigation. Säugetiere hingegen finden ihren Weg meist durch Landmarken, die sie auf einer kontinuierlichen Landkarte im Hirn verorten. Nun jedoch zeigen neue Forschungen: Auch Bienen könnten diese Art der Navigation verwenden – eine Leistung, die man ihnen angesichts ihres winzigen Gehirns kaum zutrauen mag.

Unser Wissen um die komplexe Navigationsfähigkeit der Bienen könnte um eine Dimension reicher geworden sein. „Es ist überraschend, dass ein derart kleines Gehirn zu solchen umfassenden Erinnerungen in der Lage ist, dass man sie als kognitive Karte bezeichnen kann“, sagt Studienautor und Neurobiologe Randolf Menzel von der Freien Universität Berlin bereits 2014 in einem Beitrag für die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft

Nun ist aus dem Forschungsgegenstand ein schönes populärwissenschaftliches Buch für alle Bienenfreunde geworden, dass wir gerne als unseren Buchtipp des Monats vorstellen wollen:

Mithilfe vieler, auch farbiger Abbildungen erhält der Leser so Einblick in die Sinnes- und Kommunikationsfähigkeiten der Bienen. Er erfährt, dass sie Schlüsse ziehen, ein flexibles Gedächtnis besitzen, dass sie fühlen und sogar träumen. Sehr lebendig schildert Menzel mit seinem Co-Autor, dem Wissenschaftsjournalisten Matthias Eckoldt, auch sein eigenes Forscherleben: von der ersten kindlichen Neugier bis hin zu späteren Sternstunden in seinem Labor.

„Martin Hammer hatte das für die Lernvorgänge wichtigste Neuron im Hirn gefunden: das Belohnungsneuron. Tiere und Menschen lernen über Belohnungen. Diesen Mechanismus hatten wir jahrzehntelang in unseren Experimenten eingesetzt. Nun plötzlich lag da ein Neuron in all seiner Schönheit vor uns, das diese Belohnung ausführte und hinreichend für das Lernen war. Ein unglaublicher Moment, der mir in einem konditionierten Reflex noch immer eine Gänsehaut erzeugt.“

Eigene Forschungen von Menzel belegen jedoch auch: Die Biene ist stark bedroht vor allem durch Pflanzenschutzmittel. Am Ende des Buches steht daher ein Appell.

„Wäre es also nicht lohnenswert, etwas mehr für unsere Ernährung auszugeben und vorzugsweise Produkte zu kaufen, die unter Ausschluss von umweltzerstörenden Chemikalien produziert werden?“

Zielgruppe
Alle, die am aktuellen Forschungsstand zur Biene interessiert sind.

Erkenntnisgewinn
Auch mit wenig Hirn ist viel Intelligenz möglich.

Spaßfaktor
Großes Lesevergnügen für alle, die den eigenen Geist gebrauchen wollen, um den Geist der Bienen zu verstehen.

Randolf Menzel, Matthias Eckoldt: Die Intelligenz der Bienen. Wie sie denken, planen, fühlen und was wir daraus lernen können. 368 Seiten, Knaus Verlag München, 2016; 24,99 Euro.

 

 

 

 

Der Bienenklau geht um – Ein Imker erklärt

Erstaunlich, nun  hat diese  Unsitte einen Onlineartikel, bzw. ein Interview  auch in  faz.net verursacht.

Unbedingt lesenswert !

Gespräch mit einem Imker „Imker bestiehlt Imker“

Der Bienenklau geht um. Wer macht denn so was? Und: Wie? Ein Gespräch mit einem Imker über das Szenephänomen und was es damit auf sich hat.

23.04.2016, von Isabel Leonhardt  aus faz.net.

DIB informiert – Gesunde Bienen brauchen bunte Vielfalt

Gesunde Bienen brauchen bunte Vielfalt
Bestäuber brauchen unsere Hilfe –  ein Faltblatt des DIB informiert

Die Nahrungs- und Lebensbedingungen haben sich für alle Blüten besuchenden Insekten in den letzten Jahren verschlechtert. Mit der voranschreitenden Kultivierung der Landschaft und der intensiven monotonen landwirtschaftlichen Nutzung ist ein Rückgang der Vielfalt an Nektar und Pollen spendenden Pflanzen verbunden. Weiterlesen

Appell des Obmanns für Bienengesundheit im Kreisimkerverein Diepholz

Mehr Blumenwiesen in  Gärten und mehr Blühstreifen am Acker

Ein Zusammenschluss der örtlichen Imker sei wichtig, zumal laut Schneider das Interesse an der Honig-Herstellung seit mehreren Jahren gestiegen ist. Für ihn sind die zahlreichen „Einzelkämpfer“ „Problem-Imker“.

Sie hielten keine Verbindung zu Nachbarimkern, kritisiert Schneider.

Und sie beteiligten sich auch nicht an Vorsorgeuntersuchungen der Kreisimkerschaft, die wiederum in engem Kontakt mit dem Veterinäramt und anderen Behörden steht. „Erst die Untersuchungen in einem geeigneten Labor geben Aufschluss über die Erreger eines Volkes.“

Honigbiene im Krokus

Honigbien beim Pollensammeln im Krokus

Gut für die Bienen und für andere Insekten: Statt für Rasenflächen sollten sich Gartenbesitzer lieber für Blumen entscheiden.

„Die Varroa-Milbe ernährt sich vom Blut der Bienen“, erklärt Schneider. Er ist Obmann für Bienengesundheit im Kreisimkerverein und sorgt sich um die Völker. Der Parasit vermehrt sich in der Brutstätte. Das Problem: Die jungen Insekten sind dann schon beim Schlüpfen geschwächt und sterben meist bereits kurze Zeit später. Der Parasit ist laut Schneider weltweit ein Problem. Die UNO sieht sogar die Nahrungsgrundlage der Menschheit in Gefahr.

Der Kreisobmann und ehemalige Ingenieur sieht zwar gute Chancen, die Milbe mit dem Dampf von Ameisensäure zu dezimieren, doch damit „betreiben wir eine Selektion. Die starken Varroa-Milben überleben. Bislang gibt es kein Mittel.“ Die Behandlung habe aber zumindest dazu geführt, dass seine Völker gut durch den Winter gekommen sind.

Es bahnt sich aber ein weiteres Problem an: Der Kleine Beutenkäfer vernichtet ebenfalls Völker. Die Käfer könnten sich in gelagerten Bienenprodukten enorm vermehren. Die Larven fressen Honig, Pollen sowie die Brut und zerstören dabei nicht nur die Waben, sondern verderben auch den Honig – er wird verschmutzt und beginnt zu gären, so Schneider. „Ohne Bekämpfungsmaßnahmen können vor allem schwache Bienenvölker vollständig vernichtet werden.“ Der Parasit könne bislang nur durch Feuer abgewehrt werden.

Ein weiteres Problem könnten die Gemeinde und die Gartenbesitzer lösen. Schneider regt an, statt Rasenflächen Areale mit Blumen zu bestücken oder entsprechende Samen zu verstreuen. „Das sieht nicht nur gut aus, sondern die Bienen bekommen auch genügend Futter.“

Zitiert aus: Diepholzer Kreisblatt vom 1.4.2016, Fotos: Imkerverein Diepholz

Unterschiede zwischen Bienen und Wespen

Wie unterscheiden sich Bienen von Wespen?

Biene oder Wespe? Für viele Menschen ist die Unterscheidung der kleinen Flügeltiere schwierig, sodass sie per se vor beiden Angst haben. Doch genau da liegt der Casus knacksus, denn die beiden Insekten unterscheiden sich maßgeblich: Betrachtet man allein schon das Aussehen, gibt es einige Unterschiede. So erkennt man die Wespe an ihren gelb-schwarzen Streifen und der ausgeprägten „Wespentaille“. Die Biene hingegen ist deutlich massiger, bräunlich und behaart. Auch, was ihr Essverhalten angeht, könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein: Die Honigbiene ist eine Vegetarierin, denn sie ernährt sich ausschließlich von süßen Pflanzensäften und Nektar. Wespen hingegen sind auch Fleischfresser. Das ist auch der Grund, weshalb es Wespen auf das menschliche Essen abgesehen haben.

Wespe
Wespen nutzen ihren Stachel bei der Insektenjagd

Unterschied zwischen Biene und Wespe: Der Stachel

Doch das wesentliche Unterscheidungsmerkmal ist die Funktion des Stachels. Während Wespen mehrmals zustechen können und ihren Stachel bei der Insektenjagd nutzen, können Bienen ihren Stechapparat nur einmal – und das zur reinen Notwehr – benutzen und sterben anschließend. Der Widerhaken am Bienenstachel bewirkt, dass dieser in der menschlichen Haut stecken bleibt und die Bienen beim Versuch, diesen zu entfernen, einen Teil ihres Hinterleibs abreißen. Sticht eine Biene eine andere, bekommt sie ihren Stachel problemlos wieder herausgezogen. Durch das Zustechen schützen die Bienen ihren Bienenstock vor Honig- und Bruträubern und leider muss auch manchmal ein Mensch darunter leiden.

Erste Hilfe nach dem Bienenstich

Ist es dann doch einmal passiert und man wurde von einer Biene gestochen, sollte zu allererst der Stachel mit einer Pinzette vorsichtig entfernt oder mit dem Fingernagel weggekratzt werden. Das Gift, welches übrigens einen Alarmstoff beinhaltet, der weitere Bienen anlockt, sollte nicht mit bloßen Fingern noch weiter aus der Giftblase in die Wunde gedrückt werden. Anschließend heißt es „kühlen, kühlen, kühlen“, denn die Stiche schmerzen nicht nur, sondern können auch ein Brennen hervorrufen.

Der Unterschied zwischen Bienenstich und Wespenstich

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Bienenstich schmerzhafter ist als ein Wespenstich, da die Bienen ihr gesamtes Gift mit einem Stich injizieren, wohingegen Wespen ihr Gift für mehrmaliges Zustechen aufteilen. Bienen stechen jedoch nur zur Verteidigung – und sind in der Regel nicht aggressiv. Deshalb kein Grund zur Panik! Wildes Umherfuchteln mit den Armen macht die Insekten nur aggressiv, sodass sich diese mit einem Stich verteidigen wollen.
Oberste Regel, wenn sich eine Biene nähert, ist also ganz eindeutig: Ruhe bewahren, nicht anpusten und nicht wegscheuchen, denn man darf nicht vergessen, dass die Bienen die drittwichtigsten Nutztiere für Mensch und Umwelt sind und es ohne sie und ihre Bestäubung deutlich weniger Obst und Gemüse gäbe.

Schon gewusst? Egal ob Biene, Wespe oder Hummel – nur die Weibchen stechen, denn ihre männlichen Artgenossen besitzen gar keinen Stachel.

Kontroverse: Honig – von Bienen aus der Massenzucht – Nichts als Massentierhaltung ?

aus Peta, einer wichtigen Tierschutzorganisation wird kritisch zur Honigbienenhaltung kommentiert:

Was  können  verantwortungsbewusste Imker dem entgegenhalten ?  Nehmen Sie Stellung !

 

„Oft wird man ungläubig angeschaut, wenn man sagt, man esse keinen Honig. Denn was ist schon falsch an Honig? Er kommt doch von Bienen, die friedlich über Wiesen und Felder schwirren und dabei quasi nebenher Nektar einsammeln und mühelos Honig produzieren. Doch so idyllisch ist das Leben von Biene Majas Schwestern leider nicht. Aufgrund von Krankheiten, Pestiziden und dem Klimawandel ist der Bestand schon enorm zurückgegangen. Da aber die Nachfrage nach Honig und anderen Produkten weiterhin sehr hoch ist, werden diese winzigen Tiere, genau wie Hühner, Schweine und Kühe, in der Massenzucht gehalten und benutzt.“


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Die interaktive Animation „Honigbiene“ – Planet Schule vom SWR

Die Honigbiene

Sie liefert uns Honig und Wachs, bestäubt unsere Nutzpflanzen und ist der Inbegriff des Fleißes – die Honigbiene. Die Leistungen der Bienen bringen uns immer wieder aufs Neue zum Staunen. Honigbienen gehören zu den sozialen Insekten. Sie leben in großen Völkern zusammen, die fast wie ein eigener Organismus funktionieren. Folge uns in die faszinierende Welt der Bienen und lerne ihr Verhalten besser kennen! Weiterlesen

Was zu tun ist – März 2016

Was zu tun ist im März 2016

•Futterkontrolle (anheben)! 
•Bodenschieber reinigen, einlegen und kontrollieren 
•Rähmchen fertig drahten 
•Mittelwände besorgen 
•Zubehör bestellen 
•Mäusegitter entfernen

Durch die kühle Witterung ist der Brutumfang noch nicht allzu sehr angewachsen, so dass in den seltensten Fällen schon Gefahr des 
Verhungerns bestand. Allerdings beginnt spätestens zur Weidenblüte das große Brüten und damit wird noch einmal sicherheitshalber 
bis Ende April (Winter-) Futter benötigt. Erforderlich sind mindestens 3 kg Futtervorrat je Brutmonat, was ca. 2 Futterwaben ent-
spricht, plus zusätzlicher Reserve von 1-2 Waben. Bei warmen Temperaturen muss man daher kritische Völker genauer überprüfen 
und mit Futterwaben anderer Völker versorgen oder eine Notfütterung einleiten.
20.03.16 - Gemüllkontrolle

20.03.16 – Gemüllkontrolle

Bodenschieberkontrolle 
Legen Sie nun bald die Bodenschieber ein. Sie können damit vieles diagnostizieren: Wo sitzt das Volk (dunkler Wabenschrot in 
den Wabengassen), hat es Brut (Zelldeckel), holt es sich Vorräte aus den Randbereichen (Zuckerkristalle am Rand), sind Randwa-
ben verschimmelt (dunkel-graue Spuren auf den Randwaben) u.a.m. Vor allem kann man ab der Weidenblüte feststellen, nachdem 
das Volk aktiv schon Zellen unter dem Bienensitz gereinigt hat, ob viele oder wenige Milben vorhanden sind. Im Wochenabstand kon-
trolliert man über drei Wochen, was natürlicherweise an Milben abfällt. Sind das weniger als 1 Milbe/Tag kann man von normalem 
Besatz ausgehen. Liegt der Abfall deutlich darüber, muss man diese Völker im Laufe des Sommers ab Juni besonders genau kontrollie-
ren. Ameisenbelauf kann man durch ein mit Speiseöl getränktes Haushaltspapier verhindern. 

Aktuelles -https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/79762?&tx_ttnews[tt_news]=31051&cHash=7fc5a17bf82026bf380e2ddd4d86bfd6

Aktuelle Themen Uni Hohenheim – März 2016

[Imker] Varroa-Telefon vom 15.03.2016  [15.03.16]

Brutzustand der Völker:

Die nun schon länger anhaltend kühle Witterung hat dazu geführt, dass die Völker flächendeckend das Brutgeschäft eingestellt haben.

Vor wenigen Tagen wurde bei einer Völkerdurchsicht in Kirchheim u. Teck und bei Hohenheim festgestellt, dass die Völker zurzeit fast brutfrei sind. Es wurden nur sehr kleine Restflächen verdeckelte Brut gefunden – im Schnitt hatte jedes der 30 Völker ca. 400 Brutzellen (min. 0 – max. 1680).

Offene Brut (Larvenstadien) war in fast keinem der untersuchten Völker vorhanden – und wenn doch, dann nur extrem wenig, wie im Foto erkennbar (roter Kreis). Die Königinnen legen zwar ein paar Eier, ob diese dann aber auch gepflegt werden dürfte vom Witterungsverlauf abhängig sein. Diese Beobachtungen an 40 Völkern im Großraum Stuttgart wurden auch von anderen Imkern und Imkerinnen bestätigt.

Abb.: Typischer Brutzustand am Versuchsstand (2016-03-10)


Futterreserven:

Wie schon häufig erwähnt ist der Futtervorrat im Auge zu behalten. Geben Sie unterver-sorgten Völkern Futterwaben aus überversorgten Völkern!

Abb.: Dieses Volk wurde im Herbst sehr üppig gefüttert, um – wie jetzt der Fall – als Futterspen-der zu dienen.


Varroa:

Es schadet nicht den natürlichen Milbenfall häufig zu kontrollieren. Zurzeit fällt noch wenig Gemüll an und die Schubladen können eine Woche eingeschoben bleiben.

Entdecken Sie jetzt noch relativ hoch belastete Völker (mehr als 2-3 Milben /Tag), sollten Sie diese besonders gut beobachten und auf folgendes achten:

  • Sofern Sie im Frühjahr Volksstärken ausgleichen, vermeiden Sie, dass Brutwaben aus solchen Problemvölkern in „saubere“ Völker gehängt werden.
  • Nutzen Sie bei diesen Völkern den Baurahmen besonders intensiv und konsequent als Milbenfalle!

Hinweis: am 30.03.2016 findet wieder der Weissacher Imkertag statt, zu dem Sie herzlich eingeladen sind. Weitere Infos finden Sie in der Fachpresse.

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Fachberater, an das zuständige Untersuchungsamt oder an uns. Wir sind zu erreichen unter der Telefon-Nummer 0711-459 22659.

Kontaktdaten Ihres Fachberaters finden Sie auf unserer Homepage und im Imkerkalender.

Die nächste Durchsage folgt bei aktuellem Anlass.