Unsere Landwirtschaft: Wie viel Pestizid vertragen Bienen?

Unsere Landwirtschaft, wie sie jetzt ist, hat einen Weg eingeschlagen, von dem viele glauben, dass er auf lange Sicht nicht nachhaltig sein kann.“

Neugierig? 

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Aus: http://www.deutschlandfunk.de/wie-viel-pestizid-vertragen-bienen-summ-summ-stumm.740.de.html?dram:article_id=319741

Summ, summ, stumm. Wie viel Pestizid vertragen Bienen?
Von Joachim Budde
Regie: Friederike Wigger
Redaktion: Christiane Knoll

Hornissen im Garten – Was tun ? Der NABU rät: Keine Panik !

Hornissen -Kein Grund zur Panik rät der NABU – und er hat recht

Hornissen und Wespen sind friedlicher als allgemein gedacht – und stehen unter Naturschutz !

Ob der Sommer früh oder spät in die Gänge kommt, auf eines ist Verlass: Zu Kuchen oder Eis im Freien gesellen sich schnell ungebetene Gäste. Der NABU gibt Tipps für den richtigen Umgang mit Wespen, Hornissen und Co.

Entwarnung auch für Imker  – weitere Infos aus Hornissen.de hier:

 

Die Hauptnahrung der Hornissen besteht zu 90% aus Fliegenarten, als Insektenjäger verschmähen sie allerdings auch Bienen nicht. Wissenschaftler von Bieneninstituten haben jedoch festgestellt, dass diese Bienenjagd nicht zu spürbaren Verlusten bei den betroffenen Bienenvölkern führt. Der für den Imker auftretende Schaden ist minimal: Entgegen vieler anders lautender Behauptungen fangen Hornissen nur wenige Sammlerinnen eines Bienenvolkes ab. Die tägliche Fangquote beträgt ab Anfang Juni ca. 10-15 Bienen pro Volk, denn es gehen stets nur einige Hornissen als „Spezialisten“ auf Bienenfang. Ein zu diesem Zeitpunkt voll entwickeltes Bienenvolk steht dieser vorgenannten Beute zahlenmäßig mit ca. 50.000 Tieren gegenüber. Berücksichtigt man die hohe Eiablage einer Bienenkönigin und die daraus pro Tag und Volk 1.500-3.000 schlüpfenden Jungbienen zu dieser Jahreszeit, so ist der Verlust der abgefangenen Bienen – im Vergleich zu den vielen neuen Nachkommen – wirklich relativ gering (< 1%) und für ein gesundes Bienenvolk somit unwesentlich. Die erbeuteten Sammlerinnen würden zu diesem Zeitpunkt ohnehin nicht mehr winterständig. Außerdem dürfte der Witterungsbedingte Verlust von Sammlerinnen zusammen mit anderen Ursachen (z.B. Pestizide, Herbizide, Varroa-Milbe, Straßenverkehr) weitaus stärker ins Gewicht fallen.

Also, probieren Sie es bitte aus: tolerieren Sie doch in der Umgebung Ihres Bienenhauses die Ansiedlung einer „Hornissenburg“. Manche Imker haben sogar schon direkt neben dem Bienenstand einen Hornissenkasten platziert, denn als nachtaktive Jäger sorgen die Hornissen für eine erhebliche  Dezimierung der schädlichen Wachsmottenfalter! (Die Meinungen einiger Imker zu Hornissen finden Sie in der Übersichtsseite). Bienen und Hornissen leben dort dagegen friedlich nebeneinander. Hornissen scheinen nämlich eine Art von „Burgfrieden“ zu halten, d.h. in ihrer unmittelbaren Nestumgebung wird nicht gejagt. Faszinierende Beobachtungsmöglichkeiten dieser schönen schwarz-gelben Hautflügler, direkt in der Nähe Ihrer Bienen, werden Sie für Ihre Entscheidung entlohnen, einen Hornissenkasten zu montieren.

Hier finden Sie eine Bauanleitung als PDF-Datei!

Friedliche Brummer

Hornissen im menschlichen Siedlungsbereich

In der Zeit zwischen Mitte August und Mitte September erreicht das Hornissenvolk seinen Entwicklungshöhepunkt. Es kann dann 400 bis 700 Tiere zählen.

Alles für die Königin
Sobald die ersten fünf bis zehn Arbeiterinnen gegen Anfang Juli geschlüpft sind, fliegt die Königin immer seltener aus, denn alle anfallenden Aufgaben übernehmen jetzt nach und nach die Arbeiterinnen. Diese Tiere sind mit 18 bis 25 Millimetern deutlich kleiner als die 35 Millimeter lange Königin, ihre Lebenserwartung beträgt nur etwa drei bis vier Wochen. Die gefährlichste Zeit für das Hornissenvolk ist jetzt überstanden, denn der Königin kann im Nest nur noch wenig zustoßen.

 

In der Zeit zwischen Mitte August und Mitte September erreicht das Hornissenvolk seinen Entwicklungshöhepunkt. Es kann dann 400 bis 700 Tiere zählen; das Nest ist rund 60 Zentimeter hoch. Die Königin ist in der Lage, ganz gezielt Eier zu entwickeln, aus denen nur noch die Drohnen genannten Männchen und die Jungköniginnen schlüpfen. Das Erscheinen der ersten Geschlechtstiere kündet bereits den Untergang des Hornissenstaates an. Die Arbeiterinnen vernachlässigen allmählich die alte Königin, sie wird nicht mehr richtig versorgt. So verlässt sie schließlich das Nest und stirbt mit einem Lebensalter von etwa einem Jahr.

An schönen Herbsttagen schwärmen die Geschlechtstiere aus und sammeln sich oft an einzeln stehenden Bäumen oder in unmittelbarer Umgebung vom Nest zur Paarung. Die begatteten Jungköniginnen suchen sich nun für den Winter einen geschützten Unterschlupf mit geringen Mikroklimaschwankungen, wo sie bis zum nächsten Frühjahr ruhen. Die letzten Arbeiterinnen sterben Anfang November, womit das letzte Leben im Nest erlischt.

Streng geschützt
Die einheimische Hornisse zählt wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Sie darf nicht getötet, und ihr Nest darf nicht zerstört werden. Die Beseitigung eines an kritischer Stelle befindlichen Nestes ist nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörden möglich. Ängstliche oder nicht informierte Bürger, die sich durch Hornissen bedroht fühlen, wenden sich immer wieder an die Feuerwehr oder an eine Schädlingsbekämpfungsfirma, um ein vermeintlich störendes Nest entfernen zu lassen. Bei kritischer Lage genügt oft auch die elementare Absicherung des Nestes, etwa durch Anbringen von Fliegendraht im Bereich von Gebäuden oder der Anlage von einfachen Zäunen und Sichtblenden bei Nestern in der Nähe belebter Plätze. Ist eine Umsiedlung von Hornissennestern unvermeidlich, sollte man sich für nähere Informationen ebenfalls an die örtliche NABU-Gruppe wenden.

In Deutschland galt die Art jahrzehntelang als selten und rückläufig, sie wurde daher lange Zeit in den Roten Listen aufgeführt. Die Bestände konzentrierten sich, wie zum Beispiel in Ostdeutschland[11] in Ballungsräumen, die höheren Lagen der Mittelgebirge wurden gemieden. Etwa seit Ende der 1970er Jahre wird die Art in Deutschland wieder häufiger, sie ist nun fast flächendeckend verbreitet und lokal häufig.[12] Die Gründe, sowohl für den früheren Rückgang wie auch für die jetzige Bestandserholung, sind nicht bekannt. Nach [13] seien Klimaänderungen, zurückgehende Umweltgifte (DDT) und die früher stattfindende systematische Bekämpfung als mögliche Ursachen zu vermuten, nicht jedoch eine Änderung des Lebensraumes. Die gleiche Quelle nennt die Art jedoch einen Kulturfolger.

 

Hornisse Hornissenkönigin – Foto: Helge May

Für den gesunden Menschen stellt ein Hornissenstich keine besondere Gefahr dar. Hornissengift ist nicht toxischer als Bienen- oder Wespengift. Der Stich einer Hornisse wird dessen ungeachtet subjektiv als etwas schmerzhafter empfunden als der einer Biene oder einer anderen Wespe. Das liegt zum einen am längeren und stärkeren Stachel der Hornisse, zum anderen an der Giftkomponente Acetylcholin, die im Bienen- und Wespengift fehlt. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung spielt es keine besondere Rolle, welcher Körperteil gestochen wurde.

Allergische Reaktionen
Wie andere Insektenstiche auch können in seltenen Ausnahmefällen Hornissenstiche bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Diese beginnen mit Nesselsucht, Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle bis hin zur Atemnot; vorsichtshalber sollte man dann sofort einen Arzt kontaktieren! Gefährdet sind jedoch nur Menschen, die zuvor schon einmal gestochen wurden. Eine schwere Allergie entwickelt sich erst nach mehreren Stichen, die man von derselben Art erhalten hat.

Dieter Kosmeier, NABU

Artenschutzhinweise aus der WIKIPEDIA

Die Hornisse ist in Deutschland eine nach der Bundesartenschutzverordnungbesonders geschützte Art. In Österreich ist sie hingegen nur in der Steiermark und in Oberösterreich geschützt.

Umgang mit fliegenden Hornissen

Hornissenei

Hornisse bei der Brutpflege

Jagende oder sammelnde Hornissen, die sich nicht in der direkten Umgebung ihres Nestes befinden, stechen nur, wenn sie gequetscht werden. Sonst versuchen sie zu fliehen.

Hornissen fressen nicht an Süßspeisen, daher kommt man mit ihnen am Kaffeetisch nicht so leicht in Konflikt wie mit anderen Wespenarten. Sie machen dort jedoch gelegentlich Jagd auf andere Insekten, wie beispielsweise die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe, die dort mit Fressen beschäftigt und so für sie leichte Beute sind. Die Hornissen stören anschließend nicht, sondern fliegen meist mit ihrer Beute an einen ruhigeren Ort, zerlegen sie und bringen sie in ihr Nest. Man kann sie daher als natürliche Feinde der lästigen Wespen und Fliegen am Kaffeetisch tolerieren.

Umgang mit Hornissennestern

Hornissen (Vespa crabro) am Nest

Hornissen verteidigen ihr Nest. Der Verteidigungsradius schwankt je nach Volk in der Regel zwischen zwei und sechs Metern. Werden die Tiere häufig gestört, erweitert sich dieser Radius. Innerhalb dieses Bereiches sollte man hektische Bewegungen und Erschütterungen wie Rasenmähen vermeiden. Außerdem werden Hornissen durch Anatmen oder Anpusten zum Stechen gereizt.

Hornissennester sind an der Unterseite offen. Die Tiere lassen ihren Kot einfach aus dieser Öffnung fallen. Da ein großes Volk etwa ein halbes Kilogramm Insekten pro Tag frisst, kann der Kot unterhalb des Nestes Bauschäden verursachen. Als Gegenmaßnahme kann man ein großes Gefäß mit saugfähigem Material unterstellen.

Hornissen stehen unter Artenschutz. Deshalb dürfen bewohnte Nester in der Bundesrepublik Deutschland und in einigen Bundesländern Österreichs nicht vernichtet werden. Muss ein Volk aber dennoch entfernt werden, kann es oft von geschulten Personen umgesiedelt werden. Dazu ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich. Auskunft erteilt die Gemeinde- oder Kreisverwaltung. Durch Anbringen spezieller Nistkästen in siedlungsfernen Naturzonen wird in Deutschland seit einiger Zeit versucht, das jeweilige Gebiet durch Schaffung künstlichen Nistraums für Hornissen attraktiver oder überhaupt besiedelbar zu machen. Der bekannteste und vom Ergebnis her am besten besiedelte Nistkastentyp ist der so genannte „Mündener Hornissenkasten“.

Nachfolgende Fotos/Videos: privat J. Gück, Barnstorf (c) – Bau eines Nestes im/am Vogelhäuschen sowie Anlage mindestens eines Filialnestes

Hier die animierte Fotografie des vermutlichen Nebennestes in einer  alten eibe; Nesthöhe ca. 60 cm:

Hornissennest

Hornissenbau im Vogelhäuschen

Hornissenbau im Vogelhäuschen

Hornissen beim Bau

Hornissen beim Bau

Hornissen suchen ein neues Heim

Hornissen suchen ein neues Heim 

 

 

 

 

 

 

 

Nach 2 Tagen sieht der Bau so aus:

 

Keine 20 Meter entfernt auf dem Nachbargrundstück in einem hohlem „Lebensbaum“  wird  von Hornissen mit aller Kraft ein neues in natürlicher Umgebung Nest gebaut:

Hornissenheim im hohlen Baumstamm

Hornissenheim im hohlen Baumstamm – möglicherweise ein Filialnest zum Hauptnestbau im Vogelhäuschen – siehe oben-

S1680020

S1680020 – Möglicherweise ist das ausgehöhlte Innere des alten Eibenstammes größer als gedacht und ausreichend für ein Hornissenvolk.

S1680017

S1680017 – Arbeiterinnen kommen und gehen

Hornissen Nestbau kurz vor der Fertigstellung

Hornissen Nestbau kurz vor der Fertigstellung

Hornissennest kurz vor der Fertigstellung , vermutliches Nebennest

Hornissennest kurz vor der Fertigstellung , vermutliches Nebennest

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lebensraum für Insekten schaffen -Insektenfreundlicher Garten

Der stumme Frühling muss nicht sein !

 

Am 25.7 hat quarksundco – Quarks & Co | 25.07.2017 | 43:02 Min.– sich dieses aktuellen Themas angenommen:

Käfer, Hummeln, Schmetterlinge: Sterben die Insekten aus?

Insekten sind von unserer Erde eigentlich nicht wegzudenken. Es gibt über eine Millionen verschiedener Arten weltweit und sie sind Hauptnahrungsquelle für viele Tiere wie zum Beispiel Vögel, Fische und Fledermäuse. 80 Prozent aller Wildpflanzen werden von Insekten bestäubt und können ohne sie nicht überleben. Und auch für uns Menschen sind Insekten wichtig: 35 Prozent unserer Lebensmittel hängen von der Bestäubung ab. International schätzen Experten den wirtschaftlichen Gesamtwert der Bestäubung durch Insekten auf bis zu 577 Milliarden Dollar.

Immer mehr Insektenarten sind bedroht
Insekten haben faszinierende Überlebenstricks entwickelt: vom leuchtenden Paarungstanz der Glühwürmchen bis zur Giftspritze des Laufkäfers, der sich seine Säure bei den Ameisen besorgt. Doch seit Jahren werden die Insekten immer weniger. Auch in Deutschland beobachten Biologen an einigen Orten einen starken Schwund. In einem Naturschutzgebiet nahe Krefeld zum Beispiel zählen sie bis zu 80 Prozent weniger Insekten als noch vor 30 Jahren. Bei Regensburg sind in den letzten 200 Jahren rund 60 Prozent der Schmetterlingsarten verschwunden. Quarks & Co hakt nach: Warum sterben die Insekten und wie können wir sie retten?

 

Gärten sind ein wichtiger Lebensraum für Insekten, gerade in Zeiten des Insektensterbens. Ob Hummelhotel oder Schmetterlingsbeet: Mit diesen Tipps machen Sie aus Ihrem Garten ein Insektenparadies.

Gute Hecke, schlechte Hecke

Thuja-Hecken sind beliebt – sie wachsen schnell, kosten wenig und sind pflegeleicht. Aber: Heimische Insekten können mit ihr nichts anfangen, da der Lebensbaum aus Nordamerika eingeführt wurde. Viel besser für Insekten: Heckensträucher aus heimischen Wildgehölzen. Denn die Blütenform der heimischen Gehölze und die Rüssellänge der saugenden Insekten haben sich während der Evolution perfekt aneinander angepasst. Besonders schön ist es, verschiedene Arten zu kombinieren, wie zum Beispiel den Roten Hartriegel, Weißdorn und Liguster. Schlehe, Holzbirne und Holzapfel eignen sich ebenfalls.

Das Hummelhotel

Majas wilde Schwestern

Majas wilde Schwestern

Hummeln sind extrem wichtige Bestäuber. Sie fliegen oft mehr Blüten an als Bienen und sind auch bei kälterem Wetter unterwegs. In einem Hummelhotel fühlen sie sich besonders wohl. Gebaut wird es am besten aus Sperrholzplatten und von außen gegen Witterungseinflüsse lackiert. Den Eingang verschließt eine Hummelklappe. Das ist wichtig, damit Wachsmotten und Fliegen nicht ins Nest gelangen. Ins Innere kommen Kleintierstreu, Grasschnitt, Blätter oder Stroh und etwas Moos. Etwa in der Mitte formt man eine Mulde für das Nest. Man kann auch fertige Hummelkugeln kaufen. Idealerweise wachsen in der Nähe Taubnesseln, Kirsche, Apfel, Himbeere, Beinwell, Wicken, Weiß- und Rotklee. So haben die Hummeln etwas zu futtern.

Blumenbeet für Schmetterlinge und Raupen

Schmetterlinge lieben den Nektar von Blaustern, Schlüsselblume und Margerite im Frühling oder Purpur-Fetthenne oder Neubelgische Aster im Herbst. Raupen sind da schon wählerischer. So lebt die Raupe des Schwalbenschwanzes nur auf der Wilden Möhre oder der Petersilie, Raupen von Schachbrett und Ochsenauge ernähren sich von Gräsern. Lassen Sie außerdem im Garten die eine oder andere Brennnessel stehen, denn diese dienen vielen Schmetterlings-Raupen als Nahrung.

Nisthilfen für Insekten

Blattläuse auf den Rosen? Dagegen helfen Florfliegen. Für sie gibt es spezielle Nistkästen, die mit Stroh gefüllt werden. Ohrwürmer besiedeln gerne Tontöpfe, die mit Holzwolle, Heu oder Stroh gefüllt sind. Am besten mit einem Drahtgitter verschlossen und mit der Öffnung nach unten an einem Ast befestigt. Viele Wildbienenarten legen ihre Eier in kleine Gänge ins Holz. Solche Gänge kann man imitieren, indem man Löcher in Hartholz bohrt. Aber Achtung! Nur entrindetes Hartholz nehmen, am besten Esche. Idealerweise wird ins Längsholz gebohrt, nicht in das Hirnholz. Das ist an den kreisförmigen Jahresringen zu erkennen. Der Bohrlochdurchmesser sollte drei bis acht Millimeter betragen. Die Nisthilfe an einem möglichst sonnigen, regen- und windgeschützten Standort fest anbringen, also nicht baumelnd oder bodennah. Die Flugbahn sollte stets frei bleiben.

Totholz lebt!

Ein Holzstapel aus alten Baumstämmen und Reisig bietet einen perfekten Lebensraum für viele seltene Käfer. Ihre Larven nutzen das sich zersetzende Holz als Nahrung. In den so entstehenden Gängen und Löchern finden Ameisen oder Wildbienen neuen Wohnraum. Fliegen- und Mückenlarven leben von Pilzen oder Bakterien, die in den Bohrgängen wachsen. Sehr wichtig für die Bodenfruchtbarkeit sind die winzigen Springschwänze. Sie bauen zusammen mit Bakterien und Pilzen das vermoderte Holz zu Humus ab.

Lieblingsblumen

Beifuß dient 180 Insektenarten als Nahrungsquelle! Hummeln mögen gerne Löwenmaul, Mohn, Klee, Wiesen-Salbei und Weißdorn. Bienen fliegen auf Fenchel, Dill, Kornblume und Bergminze. Nachtfalter freuen sich über stark duftende Nachtblüher wie Nachtkerze, Türkenbund, Zaunwinde oder Seifenkraut. Schwebfliegen holen sich ihr Futter vor allem von Doldenblütlern wie Bärenklau, Möhre, aber auch von Margeriten, Ringelblumen, Strohblumen und Herbstastern.

Steine im Garten

Eine Kräuterspirale aus Natursteinen bietet nicht nur frisches Grün für die Küche – in den Spalten fühlen sich auch Insekten besonders wohl. Schmetterlinge suchen hier gerne Schutz und nachts geben die Steine Wärme ab. Nicht ganz so aufwendig: eine Steinpyramide. Dafür einfach Porotonsteine und andere Steine mit einem Hammer grob zerkleinern. Außen Sandsteine stabil aufeinander schichten, damit die Pyramide nicht umfällt. Und vor die Pyramide kommen dann Futterpflanzen für Insekten: Nelkenarten, Hauswurz, Skabiose oder Irisarten.

Ideal für Insekten: die Wildblumenwiese

Für viele Gartenbesitzer ein Muss: Der immergrüne, kurz gemähte englische Rasen. Doch Insekten finden dort keine Nahrung. Viel besser ist eine Wildblumenwiese, auch Magerwiese genannt. „Mager“ heißt die Wiese deshalb, weil dort die nährstoffreiche Erde mit nährstoffarmen Material vermischt wird, etwa mit Sand. Auf diesem Boden wachsen nach einiger Zeit eine Vielzahl an Wildpflanzen und Heilkräutern, die viele Insekten und Kleinsäuger anlocken. Die Wiese darf ruhig 80 Zentimeter hoch wachsen und muss nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden.

Zierpflanzen: schön, aber wertlos

Die Forsythie, der Schmuck vieler Vorgärten, ist für Insekten komplett wertlos. Denn sie finden dort weder Nektar noch Früchte. Ebenfalls Vorsicht bei Sträuchern und Stauden mit gefüllten Blüten. Hier finden die Insekten weder Pollen noch Nektar. Gefüllte Blüten findet man unter anderem bei Chrysanthemen, Dahlien, Astern, Rosen, Akelei, Nelken, Kamelien, Pfingstrosen, Gänseblümchen und Sonnenblumen. Wer den Insekten etwas Gutes tun möchte, achtet beim Kauf von Zierpflanzen also besser auf nektarreiche, ungefüllte Blüten, etwa die Fetthenne, Rittersporn und Fingerhut.

Das Glück des Gärtners

Das Glück der Insekten ist das Glück des Gärtners. Leben viele Arten im Garten, werden dank Biene, Hummel und Co viele Blüten bestäubt. Mehr bestäubte Blüten heißt auch mehr Kirschen, Äpfel oder Birnen. Außerdem gibt es weniger Schädlinge. Die Larven von Schwebfliegen und Marienkäfer vertilgen Blattläuse, Ohrwürmer machen sich genüsslich über Blatt- und Schildläuse sowie Spinnmilben her. Fühlen sich die Nützlinge wohl, braucht man keine Pflanzenschutzmittel für Obst und Gemüse.

Bienen und Fliegen wirken ähnlich wie Pflanzenzüchter

Bestäubende Insekten beschleunigen die Evolution von Pflanzen,

aber je nach Bestäuber entwickelt sich die Pflanze unterschiedlich.

Bereits nach neun Generationen ist die gleiche Pflanze grösser und duftet stärker, wenn sie von Hummeln bestäubt wird als von Fliegen. Dies belegt eine Studie von Evolutionsbiologen der Universität Zürich.

http://www.media.uzh.ch/dam/jcr:a570d146-ad4e-43c2-a6d7-b48aa240b829/unterschied.jpg
Rübsen: nach 9 Generationen von Hummeln bestäubt (links) oder von Schwebefliegen (rechts) (Bild: UZH)
 
Ohne Bestäuberinsekten läuft wenig: Bienen, Fliegen oder etwa Schmetterlinge übertragen die männlichen Pollenkörner auf die Narbe des weiblichen Griffels einer Pflanze und sichern dadurch deren Fortpflanzung. Nun zeigen Forscher vom Institut für Systematische und Evolutionäre Botanik der Universität Zürich, dass Bestäuberinsekten auch die Evolution von Pflanzen überraschend stark beeinflussen.

Die vollständige Pressemitteilung lesen Sie hier.

Die wissenschaftliche Artikelfassung auf englisch in der Zeitschrift NATURE hier .

 

Beeindruckender Naturfilm – „Die Frage der Bienen“

Die Frage der Bienen – Eine schweizerische Naturfilmproduktion  gestern auf  3SAT
NETZ NATUR
empfohlen von unserem Imkerfreund Werner Kober.
Aus dem Inhalt:
„Bienen sind ungemein wichtig. Als Bestäuberinnen von Blüten sind sie nicht nur unentbehrliche Helferinnen des Menschen, sondern auch entscheidend für die Vielfalt der Arten in der Natur. Und sie sind in der Krise. „NETZ NATUR“ zeigt, wie es den kleinen Insekten, die Grosses leisten, heute geht und welche Auswirkungen dies für Natur und Menschen hat.

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Zu viele Bienenvöler in der Stadt, zu wenig Hilfe für die Wildinsekten

Zu viele Bienen auf zu engem Raum in der Stadt meint der Deutsche Imkerbund

meldet DRADIO-Wissen

Gerade in Berlin gebe es seit einiger Zeit einen regelrechten Imker-Boom, berichtet Melanie von Orlow. So habe der Imker-Landesverband Berlin im letzten Jahr einen Mitgliederzuwachs von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. „Doch es gibt Grenzen, wie viele Bienenvölker wir pro Quadratmeter aufstellen können, die auch gesund sind“, erklärt die Expertin, „und diese Grenzen sind überschritten.“

Leben zu viele Bienenvölker auf engem Raum, steigt die Gefahr von Krankheitsübertragungen – von Biene auf Biene, aber zum Beispiel auch von Hummeln auf Bienen. Der Imkerboom in deutschen Großstädten könnte also auch anderen Arten schaden.

Während die Honigbiene in Städten wie Berlin oder Hamburg also schon zu viele Imker hat, die sich um sie kümmern, sei die Situation auf dem Land genau entgegengesetzt: Dort gibt es zu wenig Imker. „Die Imker dort haben mit sehr niedrigen Honigpreisen zu kämpfen und müssen deshalb aufgeben“, berichtet Melanie von Orlow. Ihr Ziel: Die Leute flächendeckend fürs Imkern zu begeistern. Wobei sie betont, dass Imkern kein Selbstläufer ist: „Das kann eben nicht jeder.“

Insektenbetreuer im Landkreis Diepholz

Sie helfen Bürgern im Landkreis mit Rat und Tat, wenn es zu scheinbar unlösbaren Problemen kommt. Acht ehrenamtliche Insektenberater kümmern sich im gesamten Landkreis um solche Konfliktfälle.

Insbesondere Wespen und Hornissen, weniger die Honigbienen,  verunsichern  viele Menschen dieser Tage in Garten und Natur.

Grundsätzlich gilt für Wespen, Hornissen, Bienen und Hummeln:

Die Angst vor diesen Tieren ist häufig sehr groß, jedoch überflüssig. Die Tiere stechen nur bei Bedrohung. Wespen sind häufig aufdringlich und somit sehr störend. Im Unterschied hierzu ist die Hornisse eher ein friedliches Tier, das sich nur bei direkter Störung durch einen Stich verteidigt. Bei allen Arten gilt: Nicht nach ihnen schlagen, keine hastigen, schnellen Bewegungen. Auch Anpusten stört die Tiere.

An warmen Sommertagen, die Wespen zur Nahrungssuche nutzen (müssen), zieht eine Kaffeetafel mit süßen Leckereien auf dem Tisch die Tiere besonders an. Auch bei allen Vorsichtsmaßnahmen kann es trotzdem einmal zu einem Stich kommen. Sofern keine Allergie besteht, reicht als Erste-Hilfe-Maßnahme eine Zwiebelhälfte, die auf die Schwellung gelegt wird.

Deutsche Wespe

Deutsche Wespe, Ausschnitt aus Wikipedia )

Das Kreisblatt hat am 11.5. der Arbeit den  ehrenamtlichen Insektenbeteuen einen Artikel gewidmet:

Am Herzen liegt Henning Greve, Jean-Louis Jullien und Norbert Tilger vor allem eines: Ein möglichst friedvolles Miteinander zwischen Mensch und Wespen, Bienen sowie Hornissen. Denn sie haben einen enorm wichtigen Stellenwert im Kreislauf der Natur, vor allem bei der Bestäubung von Obstbäumen.

Die vollständige Liste der Insektenbetreuer im LK Diepholz finden Sie mit Kontaktdaten  und weiterem Wissenwerten hier auf dem Landkreis-Diepholz-Internetportal:

  1. Stuhr Erich Sigloch, Wilhelm-Busch Str. 11, 28816 Stuhr    Tel.: 04221/30560
  2. Stuhr Hans-Heinrich Wolfrum, Elzstr. 1, 28816 Stuhr Tel.: 0421/560994 mobil: 0171/1146954
  3. Syke Henning Greve, Schnepker Str. 9, 28857 Syke  Tel.: 04242/3090 Fax: 04242/160601
  4. Syke Jean-Louis Jullien, Schnepker Straße 1, 28857 Syke eMail: jljulien@web.de Tel.:  04242-3275
  5. Sulingen Werner Warneke, Nechtelsen 17, 27232 Sulingen Tel.: 04271/4630 Fax: 04271/4445
  6. Weyhe Heiko Janßen, Westerheide 78 a,  28844 Weyhe Tel.: 0421/803 466 Fax: 0421/803466
  7. Kirchdorf Rainer Hörmann, Sulinger Str. 11, 27259 Wehrbleck, Tel.: 05448-1441, mobil: 0170-5446668
  8. Bassum: Norbert Tilger, Katenkamp 4 B, 27211 Bassum, eMail: imkerei-am-klosterbach@web.de, Tel.: 04249-999 7906, mobil: 0162 – 2732137

Gartengestaltung – aber bienenfreundlich

Dazu haben wir hier bereits berichtet.

Eine Zusammenstellung bienenfreundlicher Gartenpflanzen finden Sie hier

Ein bienenfreundlicher Garten gedeiht deutlich prächtiger wenn das Zusammenspiel zwischen Insekten und Pflanzen stimmt – und zwar fast ohne Zutun des Gärtners! Doch die Umsetzung eines solchen Lebensraums wird immer schwieriger, da Bienen und anderem durch Pestizide und Krankheiten immer weiter aus den hiesigen Gärten verdrängt werden. Zuletzt wurde die Weltöffentlichkeit auf das millionenfache Bienensterben in den USA aufmerksam, das auf die tückische Krankheit CCD zurückgeführt wurde. Kurzum: Bienen haben es in diesen Tagen alles andere als einfach.

Grundsätzlich muss ein bienenfreundlicher Garten nichts kosten und erfordert auch keinen gesonderten Aufwand: Bienen mögen besonders facettenreiche, naturbelassene Gärten. Für den jeweiligen Gärtner bedeutet das: Die Natur einfach Mal Natur sein lassen und keinerlei chemische Zusätze verwenden oder gar allzu oft zur Hacke greifen.

 

Blütenbesuchende Insekten sind vom frühen Frühjahr bis zum späten Herbst aktiv. Doch nicht immer finden sie in dieser Zeit geeignete Blüten. Besonders außerhalb des Sommers kann es für sie zu „Engpässen“ kommen. Dem lässt sich entgegenwirken, indem auf dem Balkon, im Garten oder im öffentlichen Grün Pflanzen wachsen, die für ein kontinuierliches Blütenangebot sorgen.

Manche Blütenbesucher sind oft auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. Einige Wildbienenarten besuchen zum Beispiel nur ganz bestimmte Pflanzenarten. Deshalb ist es wichtig, auf Artenvielfalt bei den Blüten zu achten:

  •  Pflanzen Sie verschiedene heimische Blühpflanzen, die an den jeweiligen Standort angepasst sind (Lichteinstrahlung, Bodenverhältnisse)
  • Sorgen Sie für ein durchgängiges Blühangebot, indem Sie früh-, mittel- und spätblühende Arten anpflanzen
  • Verwenden Sie nur Pflanzen mit ungefüllten Blüten, denn gefüllte Blumensorten wie z.B. Garten-Chrysanthemen bieten keinen oder nur wenig Nektar und Pollen

Für mehr Informationen empfehlen wir:

Frühblüher für Gärten und öffentliche Grünflächen

Um schon im zeitigen Frühjahr ein vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten zu schaffen, eignen sich besonders Blumenzwiebeln.

Eine Auswahl an geeigneten Zwiebel- und Knollenpflanzen sowie Tipps zur Pflege finden Sie hier:

Stauden für Gärten und öffentliche Grünflächen

Möchten Sie gerne ein Staudenbeet anlegen, das winterhart ist und jedes Jahr wieder aufs Neue blüht? Ob Sonnenhut, Waldziest, Flockenblume oder Herbstzeitlose – diese Arten sind mehrjährig und stellen daher für längere Zeit Nahrung dar.

Hier erfahren Sie, welche Pflanzen sich eignen und welche Tipps Sie beim Pflanzen und Pflegen beachten sollten:

Diese bienenfreundlichen Wildstauden wachsen schnell und blühen wunderschön

  • Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Färberkamille (Anthemis tinctoria)
  • Katzenminze
  • Waldziest
  • Malven
  • Blutweiderich (s. Foto)

Appell des Obmanns für Bienengesundheit im Kreisimkerverein Diepholz

Mehr Blumenwiesen in  Gärten und mehr Blühstreifen am Acker

Ein Zusammenschluss der örtlichen Imker sei wichtig, zumal laut Schneider das Interesse an der Honig-Herstellung seit mehreren Jahren gestiegen ist. Für ihn sind die zahlreichen „Einzelkämpfer“ „Problem-Imker“.

Sie hielten keine Verbindung zu Nachbarimkern, kritisiert Schneider.

Und sie beteiligten sich auch nicht an Vorsorgeuntersuchungen der Kreisimkerschaft, die wiederum in engem Kontakt mit dem Veterinäramt und anderen Behörden steht. „Erst die Untersuchungen in einem geeigneten Labor geben Aufschluss über die Erreger eines Volkes.“

Honigbiene im Krokus

Honigbien beim Pollensammeln im Krokus

Gut für die Bienen und für andere Insekten: Statt für Rasenflächen sollten sich Gartenbesitzer lieber für Blumen entscheiden.

„Die Varroa-Milbe ernährt sich vom Blut der Bienen“, erklärt Schneider. Er ist Obmann für Bienengesundheit im Kreisimkerverein und sorgt sich um die Völker. Der Parasit vermehrt sich in der Brutstätte. Das Problem: Die jungen Insekten sind dann schon beim Schlüpfen geschwächt und sterben meist bereits kurze Zeit später. Der Parasit ist laut Schneider weltweit ein Problem. Die UNO sieht sogar die Nahrungsgrundlage der Menschheit in Gefahr.

Der Kreisobmann und ehemalige Ingenieur sieht zwar gute Chancen, die Milbe mit dem Dampf von Ameisensäure zu dezimieren, doch damit „betreiben wir eine Selektion. Die starken Varroa-Milben überleben. Bislang gibt es kein Mittel.“ Die Behandlung habe aber zumindest dazu geführt, dass seine Völker gut durch den Winter gekommen sind.

Es bahnt sich aber ein weiteres Problem an: Der Kleine Beutenkäfer vernichtet ebenfalls Völker. Die Käfer könnten sich in gelagerten Bienenprodukten enorm vermehren. Die Larven fressen Honig, Pollen sowie die Brut und zerstören dabei nicht nur die Waben, sondern verderben auch den Honig – er wird verschmutzt und beginnt zu gären, so Schneider. „Ohne Bekämpfungsmaßnahmen können vor allem schwache Bienenvölker vollständig vernichtet werden.“ Der Parasit könne bislang nur durch Feuer abgewehrt werden.

Ein weiteres Problem könnten die Gemeinde und die Gartenbesitzer lösen. Schneider regt an, statt Rasenflächen Areale mit Blumen zu bestücken oder entsprechende Samen zu verstreuen. „Das sieht nicht nur gut aus, sondern die Bienen bekommen auch genügend Futter.“

Zitiert aus: Diepholzer Kreisblatt vom 1.4.2016, Fotos: Imkerverein Diepholz

Insektensterben – Rückgang der Insektenpopulationen um bis zu 80 Prozent in Teilen Deutschlands

In den letzten Jahren ist die Zahl der Fluginsekten in Teilen Deutschlands dramatisch zurückgegangen, in Nordrhein-Westfalen um alarmierende 80 Prozent. Die Folgen sind bisher ungeklärt. Der NABU fordert schnelle Aufklärung der Ursachen und des Ausmaßes. Weiterlesen