Bienenverluste durch Zwischenfrüchte ?

Bedingt JA !

Dieses Fazit zieht  Imker Horst Barz in einem interessanten Beitrag im Korrespondenzteil des „Deutschen Bienenjournals“  Ausgabe 8/2017 .

Was sind die Gründe für die Bienenverluste ?

In erster Linie macht er die  nektarlieferenden Zwischenfrüchte wie Phacelia, Senf und Buchweizen dafür verantwortlich, deren Anbau durch

Fördermittel seit einigen Jahren vermehrt beobachtet werden kann.

In Verbindung mit der   ab Juli/August erfolgten  Einfütterung liefern diese Zwischenfrüchte bis in den November  – bei günstigen Wetterbedingungen – zusätzlich Nektar,

den die Bienen ordentlich eintragen.

Die Folgen:

  • Einengung des Brutnestes
  • Verminderte Anzhal von Winterbienen
  • Vermehrer Überbau, sodaß ggf. ein ordentlicher Wintersitz nicht mehr gewährleistet ist
  • gestörte Verdauung – gefüllte Kotblasen aus dem ballaststoffreichen späten Nektareintrag; Winterfutter auf Zuckerbasis „verbrennt“ nahezu rückstandsfrei

 

Abhilfe  kann seiner Ansicht nach nur in einem geänderten Zwischenfruchtanbau liegen:

Ab Mitte August sollten nur noch POLLEN-spendende Früchte aus der Familie der 

( Lupinen,Ackerbohnen, Erbsen)  angebaut werden.

Hülsenfrucht - Wicke

Hülsenfrucht – Wicke /Quelle Wikipedia.de

 

Kontroverse: Dadant- Betriebsweise der Wahl für alle (Jung)-Imker ?

Am 24.2 2017  hörte ich den engagierten Vortrag von Berufsimker Werner Gerdes   – siehe auch unseren Veranstaltungskalender ! – 

UND WAR ERST RECHT ÜBERZEUGT !

Wovon ?

„Es gibt nicht einen Grund, Dadant nicht zu empfehlen. Imkern mit der Buckfast-Biene ist die einfachste Art erfolgreich zu imkern.“

Das schreibt   der Praktiker und Berufsimker Werner Gerdes  in seinem neuen Buch- BUCKFAST-BIENE im Buschhausen Verlag- , das seine langjährigen Erfahrungen mit der Buckfast-Biene in der Dadant-Betriebsweise  zuusammenfasst.

Und als Mahnung für Imkervereine führt er dort weiter aus:

„Wenn die Vereine nicht offen und redlich die hier dargestellten Argumente diskutieren, müssen sie sich nicht wundern, dass ihnen keine Neumitglieder ‚zufliegen‘. Gerade junge an der Imkerei interessierte Anfänger hinterfragen heutzutage alle Argumente sehr genau und durchschauen leicht das Festhalten an überholten Einstellungen“ ( ebd. S. 29)

In den nächsten Beiträgen werde ich  die Argumente  Werner Gerdes FÜR seine Dadant-Betriebsweise zusammenfassen – und bin auf die Gegenargumente  gespannt !

(Flugbetrieb an meiner Dadant-Beute am 3.3.2017)

Flugbrettbetrieb 3. März 2017

Flugbrettbetrieb 3. März 2017

 

 

 

 

 

Ankündigung zum Vortrag zur Dadant-Imkerei

Ankündigung zum Vortrag zur Dadant-Betriebsweise

Vereinsvorsitzender Peter Wagner empfiehlt allen Vereinsmitgliedern die Teilnahme an einer Vortragsveranstaltung unseres  Nachbarvereins in Preußisch Oldendorf  am 24. Feb. 2017 – Details in dem Kalendereintrag (rechts)-  zur Dadant-Betriebsweise.

“ Ich selbst konnte Herrn Gerdes schon auf dem Apisticustag in Münster erleben und muss sagen:
Ein Praktiker, der weiß, wovon er redet.“

Aus der Vortragsankündigung:

„Liebe Imkerkolleginnen / Liebe Imkerkollegen,

hiermit möchte ich Sie / Euch herzlich zu unserer Veranstaltung einladen:

Am Freitag, 24. Februar 2017 ab 19.30 Uhr im Haus des Gastes, Hudenbeck 2 in
Pr. Oldendorf

kommt der Berufsimker Werner Gerdes zu uns und hält einen Vortrag, wie man
einfach und gut in einem großen Brutraum imkern kann.
Er imkert in Dadantbeuten mit einem Trennschied und beweist seit
Jahrzehnten wie einfach und erfolgreich das Imkern darin ist.

Dadantbeuten erfreuen sich nicht nur bei Berufsimkern, bei Buckfastimkern
oder in Bio-Imkereien großer Beliebtheit.
Wie man mit dieser Beute imkert, ist etwas anders als bei Segeberger oder
Zanderbeuten.
Auch der Umstieg sollte gut überlegt sein.

Über all dieses – und noch viel mehr – wird es in seinem Vortrag gehen,
der für alle kostenlos ist.

Inzwischen gibt es ein Buch über seine Betriebsweise.
Aber weil Bücher keine Fragen beantworten können, ist ein Besuch seines
Vortrags von großem Vorteil.

Bitte informieren Sie Ihre Imkerkolleg/innen in Ihrem Verein über diese
Veranstaltung.

Gerne informiere ich unsere Mitglieder über Ihre Veranstaltung“

Mit freundlichen Grüßen
Matthias Westerkamp
1. Vorsitzender
Landesverband der Buckfastimker in Westfalen e.V.
buckfast-westfalen.de

– Bienensachverständiger –

Jakobskreuzkrautinvasion im LK Diepholz – die neue Gefahr für unseren Honig ? Was tun ?

Das einheimische – und giftige –  Jakobskreuzkraut  erobert immer mehr Brachflächen in wenigen Jahren.

Jakobskreuzkraut blühend

Jakobskreuzkraut blühend

Pyrrolizidinalkaloide aus Kreuzkräutern im Sommerhonig aus Schleswig-Holstein wurden  seit 2014 untersucht auf PA (Pyrrolizidinalkaloide). Mit meiner Ansicht nach äußerst beunruhigenden Resultaten aus imkerlicher Sicht !

Wir sollten diese   für den Landkreis Diepholz neue Gefahr auf unsere Honigqualität  sehr ernst nehmen !
Bienen lassen sich nicht vorschreiben, welche Pflanzen sie anfliegen. Sie tragen PA von Kreuzkräutern mit dem gesammelten Nektar und den Pollen in ihre Völker und damit in den Honig.

 

 

 

 

2014 wurde in Schleswig-Holstein einheimischer Honig auf Pyrrolizidinalkaloide hin untersucht.
Wie unzureichend und wenig repräsentativ diese Stichproben waren, zeigen die im gleichen Jahr im Raum Ostholstein veranlassten Honiganalysen (s. Abb.). Von den untersuchten Honigen waren nur 4 nicht mit PAs belastet. Der höchste gemessene PA-Wert lag ca. 20fach über dem vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) veröffentlichten Orientierungswert von 140 µg PA/kg Honig.
Gleichzeitig wurde die Verantwortung für das Lebensmittel Honig allein den Imkern zugeschoben.

Und dies ist leider  eine wahre  und sehr aktuelle Geschichte:

„Imker Harald Jazdzejewski hat seinen Sommerhonig aufgrund einer hohen Pflanzengift-Belastung vernichtet“ meldete die Eckernförder Zeitung im vergangenen August und  fuhr fort:

„Die Enttäuschung sitzt tief bei Harald Jazdzejewski. Der Imker aus Kochendorf wird seinen gesamten Sommerhonig, rund 1300 Pfund, vernichten. „Da steckt viel Herzblut und Arbeit drin“, sagt er, sowohl von ihm als auch von den Bienen. Natürlich sei auch der finanzielle Schaden von rund 5000 Euro immens. Über 600 Gläser hatte er schon abgefüllt, als ihm das Laborergebnis ins Haus flatterte. Jedes Glas konnten er und seine Frau daraufhin wieder auskratzen und die Gläser reinigen. In großen Behältern bewahrt Harald Jazdzejewski den Honig in diesen Tagen noch auf, hält ihn mit einer Hängepumpe flüssig und wird ihn dann einer Biogasanlage zum Anfüttern der Bakterien überlassen.

Weiterlesen

Beeindruckender Naturfilm – „Die Frage der Bienen“

Die Frage der Bienen – Eine schweizerische Naturfilmproduktion  gestern auf  3SAT
NETZ NATUR
empfohlen von unserem Imkerfreund Werner Kober.
Aus dem Inhalt:
„Bienen sind ungemein wichtig. Als Bestäuberinnen von Blüten sind sie nicht nur unentbehrliche Helferinnen des Menschen, sondern auch entscheidend für die Vielfalt der Arten in der Natur. Und sie sind in der Krise. „NETZ NATUR“ zeigt, wie es den kleinen Insekten, die Grosses leisten, heute geht und welche Auswirkungen dies für Natur und Menschen hat.

Weiterlesen

Flüssiges Gold – oder flüssiges Gift ?

Ratlose Verbraucher – meint die FAZ nicht ganz zu Unrecht

 

 

Die 80 Millionen Menschen, die sein Volk ausmachen, sind Weltmeister im Honigessen. Kein anderes Land liebt Honig mehr. Den Honig kaufen die Deutschen anders als ihr Bundespräsident aber überwiegend im Supermarkt – und zu 80 Prozent stammt dieser aus dem Ausland. „Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ steht auf den meisten Gläsern und Plastikspendern. Im Klartext: Er kann von überall herkommen. Entsprechend ratlos bleiben gesundheitsbewusste Verbraucher zurück. Woher genau ihr Honig stammt, erfahren sie so nicht. Wie kann das sein, dass eine Kennzeichnung im Land des Lebensmittelschutzes so ungenau bleiben darf? Wie können Honigesser vermeiden, dass Pestizide wie Glyphosat oder Rückstände von genetisch veränderten Pflanzen auf den Frühstückstisch kommen? Ist Biohonig besser? Wie kann der Imker garantieren, dass die Bienen nur auf Biofeldern Pollen und Nektar sammeln? Weiterlesen

Schwarm mit frei gebauten Waben gerettet

Schwarm mit frei gebauten Waben gerettet

Sehr verwundert war unser Vereinsmitglied Imker Josef Brugger aus Diepholz, als er Anfang September  2016 dieses kunstvolle Gebilde unweit seines Außenstandes in einem Holunderbusch entdeckte.

Der Größe des Brutnestes nach zu urteilen musste der Schwarm dort schon einige Wochen wohnen.

Offenbar hatte er keinen zwingenden Grund gesehen seine Sammelstelle im dicht belaubten Busch wegen einer besser geeigneten Behausung aufzugeben.

Als nun der Holunderbusch seine Blätter verlor  wurde das gesamte Wabenwerk sichtbar.

Naturschwarm mit Wabenbeau im Freien

Naturschwarm mit Wabenbeau im Freien

 

 

 

 

 

Zum Glück war die Witterung dieses Jahr um diese Zeit noch hochsommerlich – keine Starkregen und noch keine Herbststürme.

So konnte der Schwarm noch rechtzeitig geborgen; vor dem sicheren Tode bewahrt und in eine imkerfreundliche Beute umlogiert werden.

Josef Brugger ist schon seit seiner Kindheit mit den Bienen vertraut und imkert selbst bereits fast 40 Jahre, aber er sagt selbst:

„So etwas habe ich in all den Jahren hierzulande noch nicht gesehen!“

Naturschwarm mit Wabenbau Im Freien II - Josef rettet den Schwarm in eine feste Behausung !

Naturschwarm mit Wabenbau Im Freien II – Josef rettet den Schwarm in eine feste Behausung !

 

Ein wirklich aussergewöhnlicher Fang !3

Ein wirklich aussergewöhnlicher Fang !

Honig direkt vom Imker ?

Honig direkt vom Imker

Auch wenn ich selbst noch recht jung bin, verbinde ich mit dem Bild „Honig direkt vom Imker“ gerne einen kauzigen, alten Mann der mir mein Glas Honig in die Hand drückt. Spreche ich  ihn auf seine Bienen an, beginnt er zu erzählen und zu schwärmen von seinen Immen. In seinem Händedruck, in seinem Lächeln und in seinen Geschichten spüre ich „Dankbarkeit“ mitschwingen. Dankbarkeit für die Wertschätzung die ich ihm, seinen Imkereiprodukten und seinem Tun entgegenbringe. Einfach indem ich bei ihm kaufe und ihm zuhöre.

http://i1.wp.com/www.imkerpate.de/wp-content/uploads/2016/07/0511a.jpgWenn ich mit meinem Honig nach Hause gehe, habe ich nicht Geld gegen Ware eingetauscht wie im Geschäft. Neben dem Honig nehme ich ein Gefühl von Verbundenheit mit. Es schwingt die Empfindung mit, diesem Menschen etwas Gutes getan zu haben. Wenn ich mir die Zeit für die Geschichten oder eine Führung nehme, bekomme ich ein Erlebnis in meine Erinnerungen gepackt das nie vergeht.


 

Honig beim Imker kaufen…Die Realität

Sei´s drum. Die Realität ist anders. Der Imker von heute ist nicht mehr der verschrobene alte Typ mit der Pfeife im Mund. (zumindest ist er selten geworden) Inzwischen tummeln sich Frauen und Fräuleins, hippe junge Stadtimker, besorgte Ökos, gediegene Köche, Hoteliers und Bauern und manchmal auch Kinder unter den Imkern. Ach eigentlich sind es Menschen aller Schichten, Stände, Bildungsgrade, Geschlechter und Religionen.

Aber eines haben alle diese Imker gemeinsam. Sie beschenken uns, wie dieser alte verschrobene Mann, mit guten Gefühlen, schönen Geschichten und Erinnerungen. Besser noch…Durch die Vielfalt dieser Menschen, werden die Geschichten noch interessanter und die Erinnerungen noch imposanter.

Überzüchtung- Oder warum die Bienen wirklich sterben !

Seit Jahren beobachten Forscher den weltweiten Rückgang der Bienenpopulation mit Sorge. Oftmals werden Pestizide für das Sterben verantwortlich gemacht.

Falsch, meint der bekannte Lebensmittelchemiker Udo Pollmer hier im Deutschlandradiobeitrag:

Schuld seien die Imker selbst.

Weltweit sterben die Bienen. Bald täglich erreichen uns Meldungen, Pestizide würden der allseits beliebten Biene Maja ein schmähliches Ende bereiten. Seltsam nur, früher haben die Bauern regelmäßig Insektengifte versprüht, für die Bienen hat sich niemand interessiert.

Weiterlesen

Zu viele Bienenvöler in der Stadt, zu wenig Hilfe für die Wildinsekten

Zu viele Bienen auf zu engem Raum in der Stadt meint der Deutsche Imkerbund

meldet DRADIO-Wissen

Gerade in Berlin gebe es seit einiger Zeit einen regelrechten Imker-Boom, berichtet Melanie von Orlow. So habe der Imker-Landesverband Berlin im letzten Jahr einen Mitgliederzuwachs von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. „Doch es gibt Grenzen, wie viele Bienenvölker wir pro Quadratmeter aufstellen können, die auch gesund sind“, erklärt die Expertin, „und diese Grenzen sind überschritten.“

Leben zu viele Bienenvölker auf engem Raum, steigt die Gefahr von Krankheitsübertragungen – von Biene auf Biene, aber zum Beispiel auch von Hummeln auf Bienen. Der Imkerboom in deutschen Großstädten könnte also auch anderen Arten schaden.

Während die Honigbiene in Städten wie Berlin oder Hamburg also schon zu viele Imker hat, die sich um sie kümmern, sei die Situation auf dem Land genau entgegengesetzt: Dort gibt es zu wenig Imker. „Die Imker dort haben mit sehr niedrigen Honigpreisen zu kämpfen und müssen deshalb aufgeben“, berichtet Melanie von Orlow. Ihr Ziel: Die Leute flächendeckend fürs Imkern zu begeistern. Wobei sie betont, dass Imkern kein Selbstläufer ist: „Das kann eben nicht jeder.“